(von amicum canem)
Als wir nach einem Hund für uns suchten, habe ich festgestellt, dass es tausend und eine Möglichkeit gibt an einen Hund zu kommen.
Zuerst habe ich Online die Tierheime in der Umgebung abgeklappert, da habe ich einige Hunde gefunden, die uns gefallen, bzw. zu uns gepasst hätten.
Im ersten Tierheim wurden wir behandelt wie Bittsteller, uns wurde dann versucht irgend eines dieser wirklich kranken Tiere anzudrehen, Hund nach Autounfall mit künstlicher Hüfte usw., oder auch welche die so verängstigt waren, dass sie nur mit eingekniffenem Schwanz und gesengten Ohren herum liefen.
Selbst meine Argumente, wir brauchen einen Hund zum spielen, spazieren, zum ausreiten, Fahrrad (Cross und Touren) fahren, zum Joggen… einfach eben einen aktiven Hund der wenig Ängste mit bringt, wurden nicht gehört und akzeptiert.
Dort waren wir zweimal, nämlich das erste und das letzte Mal.
Dann habe ich Kontakt zu div. „Organisationen“ aufgenommen, das stellen sich mir heute noch die Nackenhaare.
Hunde aus Rumänien, da kaufst du die Katze pardon den Hund im Sack.
Der „Spaß“ hätte dann mal eben 300€ gekostet und wenn wir nicht mit dem Tier klar gekommen wären, hätte die den Hund selbstverständlich zurück genommen, ohne eine Kostenerstattung (ich hätte es verstanden wenn sie einen Teil der Kosten behalten hätten).
Dann habe ich eine schönen Hündin gesehen, von Privat, also hab ich eine Mail los geschickt.
Kurz darauf wurde ich angerufen, nach viel Blabla, habe ich den Preis erfahren,
450€ für einen Mischling mit 9 Monaten(!), als ich den Preis ansprach hieß es lapidar
„Wir wollen keine billige Hunde verkaufen“ „Was aber nicht am Preis liegt“ konterte ich.
Im Laufe des Gesprächs habe ich dann erfahren das sie gerne Schuhe frisst und nicht Folgen kann!
Als ich dann sagte das wir sie dann kastrieren lassen wollen, meine die Besitzerin „Das will ich nicht!“, „Das ist dann aber mein Problem nicht mehr Ihres!“…
Jedenfalls kam dann ein Mail mit der erwarteten Absage, der Hund sei nun anderweitig vergeben 🙂
Die Anzeige war nach einer Woche aber immer noch drin, deshalb habe ich eine Freundin gebeten mal Interesse zu bekunden.
Siehe da es kam eine Mail mit einem Preis von 550€!
Nach 14 Tagen war die Anzeige immer noch Online, dann hat ein Freund hin geschrieben, da sollte das Tier dann 650€ kosten. Ich habe dann den Tierschutzverein darauf aufmerksam gemacht…
Irgendwann sind wir dann noch mal aufgebrochen und in ein anderes Tierheim (70km ein Weg) gefahren.
Dort hatte man uns aber schon im Vorfeld, von dem Hund der uns gefallen hatte, abgeraten, da er zu eigensinnig wäre.
Das fanden wir alle toll, und wollten uns aber selber ein Bild machen.
Gott, wenn es nach meinen Kindern und meiner Frau gegangen wäre, hätte dort jeder einen Hund für sich mit genommen.
Dort hatten wir das Gefühl, die nehmen uns ernst und beraten uns super.
Ein dieser Boxen war vermeintlich leer.
Als ich daran vorbei, lief habe ich aus dem Augenwinkel gesehen das da was an der Tür hoch hüpft.
Das war Fundhund 28/12 🙂
Klar durften wir sie gleich mal mit ins Spielgehege mitnehmen und Gassi gehen.
Das war klasse, klar war sie etwas verängstigt, war sich doch ausgesetzt worden und einige Tage alleine unterwegs.
Das war unsere Lotte.
Wir haben sie innerhalb der nächsten 14 Tage mehrfach besucht und haben sie dann sofort bekommen.
Eine der Mädels aus dem Tierheim hat uns besucht und Lotte mitgebracht, gekostet hat und das im Tierheim 200€.
Dafür war sie gechipt und geimpft, kastrieren ging nicht das sie viel zu jung war.
Jetzt lebt sie seit Mitte August bei uns und wir alle sind Glücklich mit ihr und sie wohl auch mit uns 🙂
Wieder einmal sieht man der Weg zum Hund verdammt steinig sein kann.
Was ich gut finde ist das das Tierheim euch den Hund gebracht hat und eine Platzkontrolle gemacht hat.
Das kenne ich so nur von Tierschutzorganisationen.
Mein erster Hund aus dem Tierheim da hat kein Huhn und kein Hahn danach gekräht was mit dem passiert.
Im Gegenteil wir durften ihn mit nach Hause nehmen, um zu sehen ob er sich mit den Katzen versteht.
Von dem Hund habe ich verdammt viel gelernt.
Wir haben oder mussten ihn dann aber nach einem Jahr wieder abgeben weil ich ihn nur noch mit Maulkorb händeln konnte.
Er ging auf mich los und in geschlossenen Räumen auf Kinder.
Mit der Kinderplanung im Hinterkopf war das nicht vertretbar für uns.
Ne Bekannte hatte nen Hund aus dem Irak der beschütze so die Tochter und hatte einen Hass auf Männer das sie sie auch nur mit MK (Maulkorb) laufen lassen konnte.
Ansonsten habe ich mit Spaniern immer gute Erfahrungen gemacht was die Sozialisation angeht.
Aber mein Weg wird wahrscheinlich immer der zum Züchter sein weil ich da genau weiß was auf mich zu kommt, ich alle Macken meines Hundes kenne und ich genau weiß, dass er keine Vorgeschichte hat die mir oder anderen vielleicht gefährlich werden könnten.
Miss Whippet
Herzlichen Glückwunsch zu Lotte!
Inzwischen hat sie sich ja schon bestimmt bei Euch sehr gut eingewöhnt.
Wir hatten auch immer Hunde aus dem Tierheim, meist Tiere, die als nicht mehr vermittelbar galten auf Grund schwerer Krankheit oder psychischer Defizite.
Manche hatten nur noch wenige Wochen zu leben, andere waren Jahre bei uns.
Wir wollten diesen Tieren einfach ein würdiges Lebensende in einem liebevollen zu Hause und nicht im Heim bieten.
Es hat sich bei jedem einzelnen Hund gelohnt, auch wenn es oft mit viel Arbeit verbunden war.
In meiner nächsten Wohnung werde ich bestimmt wieder versuchen, nicht vermittelbaren Hunde wieder ein Zuhause zu geben.
Viel Spaß mit Lotte Bücherwurm
Von Tierarztkosten ganz zu schweigen. Die sind dann nur bei Tieren aus dem Ausland noch höher.
So leid es mir für die Tiere tut, aber grundsätzliche Probleme wollen sich wohl die wenigsten bewusst ins Haus holen.