Einen SEOphonisten gibt es in dieser Form nicht. SEOphonist ist ein Kunstwort, welches als Wettbewerbswort für den SEO-Wettbewerb 2013 von Hurra OMClub gewählt wurde. Gespielt wird um die Ehre, und um ein iPhone 5s.
Was ist ein SEO contest?
Seit 2008 wird jährlich zur dmexco ein SEO contest ausgerufen, ein Optimierungswettbewerb, in dem sich die besten SEOs messen. Ins Leben gerufen wurde der Wettbewerb von Hurra OMClub bzw. von Randolf Jorberg.
Ziel eines solchen Wettbewerbs der Suchmaschinenoptimierer ist es, Seiten für ein neues Schlüsselwort möglichst gut in den Suchmaschinen zu platzieren. Die Dauer der Optimierungsphase ist eher kurz. Der Wettbewerb läuft diesmal vom 05. September 2013 bis zum 18. September 2013.
Der SEOphonist contest ist offen, und jeder kann mitmachen. Keine Anmeldung, Keine Gebühr. Es gewinnt derjenige, der am Ende des Wettbewerbs bei Google und im Sistrix Monitoring oben steht.
Bei sparhandy GmbH, die das iPhone 5s als Gewinn zur Verfügung stellen, heißt es:
..‘
Was am Ende zählt ist, dass ihr am 18.09.2013 gegen 22 Uhr, wenn wir https://www.google.de/search?hl=de&safe=off&q=seophonist live beim Hurra OMClub aufrufen, bei Google und im Sistrix Monitoring auf Platz 1 steht.
‚..
Um allen die gleiche Chance zu geben, werden neue Worte und Phrasen genutzt, zu denen es keine Suchmaschineneinträge gibt.
So findet sich in dem Post zum Start ein Screenshot, der zeigt, dass Google zu „SEOphonist“ keine Ergebnisse liefert und „Saxophonist“ vorschlägt.
Am heutigen 07. September 2013 schlägt mir Google zwar immer noch „Saxophonist“ vor, präsentiert mir aber 1760 Ergebnisse bei google.com

SEOphonist Ergebnisse bei google.com
und sogar 4230 Ergebnisse beim relevanten google.de

SEOphonist Ergebnisse bei google.de
Das diesjährige SEOphonist nimmt jedoch eine Sonderstellung ein.
Bekannt geworden sind diese Wettbewerbe mit den Begriffen wie „Hommingberger Gepardenforelle“ oder auch „Schnitzelmitkartoffelsalat„.
Im ersten Fall gibt es weder einen Ort Hommingberg, noch so etwas wie eine Gepardenforelle. Doch kann man Artikel schreiben, als wenn es sie gäbe. Artikel zum Ort Hommingberg? Warum nicht? Klingt doch echt. Oder etwas über die Gepardenforelle? Problemlos, denn nur wenige werden alle Forellenarten kennen.
Im zweiten Fall ist es ein Wort, welches es so nicht gibt, und nicht etwa eine Phrase aus mehreren Worten, die auch noch Sinn macht. Artikel lassen sich für die Einzelteile „Schnitzel“, „Kartoffensalat“, wie auch für „Schitzel mit Kartoffensalat“ platzieren. Die Kunst ist hier, „Schitzelmitkartoffensalat“ unterzubringen, was mit Tricks aber geht.
SEOphonist ist wie Schnitzelmitkartoffelsalat ein Kunstwort. Es kann ähnlich angegangen, aber nicht so einfach umschrieben werden.
Es verknüpft SEO (search engine optimization, Suchmaschinenoptimierung) und Phone (Telefon). Dabei ist Phone wegen iPhone und allgemeiner Smartphone heute durchaus gängig.
Ich finde es geschickt, da es ein Telefon zu gewinnen gibt und der Sponsor sparhandy GmbH klar in der Handy-Nische beheimatet ist.
Suchmaschinen-Rankings sind das Schlachtfeld, Suchmaschinenoptimierung ist die Waffe der Kontrahenten.
Geschickt finde ich SEOphonist auch deswegen, weil der Begriff Sinn macht, denn SEOphonisten ’spielen‘ auf (oder mit) Suchmaschinen, wie Saxophonisten auf einem Saxophon spielen.
Was bedeutet SEOphonist für Suchmaschinenoptimierer?
Ein Kunstwort wie SEOphonist macht es den Suchmaschinenoptimierern schwerer eine Optimierung durchzuführen, weil semantisch passende Schlüsselworte fehlen. Doch gerade solche themenverwandte Worte sind wichtig, um in Suchmaschinen besser platziert zu werden.
Suchmaschinen analysieren den Text einer Seite, um das Thema zu erkennen und um die Relevanz genau der Seite für das Thema zu bewerten.
Früher war es relativ einfach und oft genügte es, das Schlüsselwort häufig genug zu erwähnen, um den Suchmaschinen Relevanz zu suggerieren und besser platziert zu werden.
Doch wenn man heute nur SEOphonist, SEOphonist, SEOphonist schreibt, hat das keinen Effekt mehr. Die Verfahren der Suchmaschinen haben sich deutlich verbessert, nicht zuletzt, weil früher oft x-beliebige Worte hinzugefügt wurden, mit denen die Seite gar nichts zu tun hatte (Keyword-Stuffing).
Inzwischen werden Verfahren wie LSI (Latent semantic indexing) genutzt, um das Thema der Seite zu identifizieren. Dabei geht man davon aus, dass in einem Artikel über ein Thema wie SEO nicht nur SEO und immer wieder SEO genannt wird, sondern auch thematisch passende Begriffe, wie Suchmaschine, search engine optimization, Suchmaschinenoptimierung, Platzierung, Ranking, usw. erwähnt werden. Analog sollten bei einem Artikel über den SEOphonist contest zum Beispiel die Erwähnung SEO relevanter Begriffe, aber auch wettbewerbsrelevante Begriffe wie Hurra OMClub, Randolf Jorberg, sparhandy Erwähnung finden. Fehlen themenverwandte Worte oder Synonyme, hat es der Artikel schwerer.
Andere Kennzahlen können z.B. die Nutzung des Begriffs im Domainnamen oder allgemeiner in der Adresse (dem URL), die Anzahl vom Verweisen von Sites zum Artikel (Backlinks) oder von Profilen in Sozialen Netzwerken (Social Proof) und vieles mehr sein. So klar ist das nicht, weil die Suchmaschinen es natürlich geheim halten und kontinuierlich an ihrem Algorithmen zur Bewertung und zum Ranking feilen.
Der Gewinner ist natürlich derjenige, der möglichst weit oben steht. Die ersten drei Plätze nehmen nach Untersuchungen von weit über 50% der Suchenden genutzt. Nur wenige blättern auf die zweite und kaum einer auf die dritte Seite.
Beim diesjährigen SEOphonist Wettbewerb sieht man bereits heute die Nutzung von Domainnamen, Nutzung in der URL, natürlich im Titel, und die unterschiedlichsten Ansätze im Text selbst.
Es findet sich eine Präsentation im Netz und immerhin sieben Videos auf Youtube. Eines davon sogar von einem Profilnamen SEO Phonist.

SEOphonist Ergebnisse bei youtube.com
(Witzigerweise zeigt youtube auf der Ergebnisseite Werbung von Sistrix, die beim SEOphonist contest das Monitoring stellen.)
Ich bin gespannt, wie es bei den SEOphonisten am Ende des Wettbewerbs aussehen wird.
Was macht einen SEO Contest aus?
Interessant erscheint mir ein SEO Wettbewerb, wenn die Regeln klar und die Teilnahme frei sind. Beim SEOphonist contest ist das Ziel klar und jeder kann mitmachen.
Besonders wichtig ist natürlich, dass das Kriterium der Ermittlung der Gewinner möglichst objektiv ist. Das ist beim SEOphonist contest gegeben, denn das Ranking bei Google oder im Sistrix Monitoring kann jeder einsehen.
Wie üblich dürfen die Mitarbeiter aller beteiligten Firmen nicht am Wettbewerb mitmachen, um den Verdacht der Manipulation zu vermeiden. Beim SEOphonist contest 2013 wird diese Einschränkung zwar nicht auf Verwandte der Mitarbeiter ausgedehnt, wie es oft geschieht. In meinen Augen ist es dennoch ok.
Warum sollte man sich an einem SEO-Wettbewerb beteiligen?
Wer sich für Suchmaschinenoptimierung interessiert, hat bei solchen Wettbewerben die Möglichkeit, ein wenig zu schauen und zu lernen, was die Profis tun.
Jeder kann mitmachen, mit allem, was er hat. Der eine schreibt Artikel, der andere macht ein Video. Der nächste kann auf ein Netzwerk zugreifen und seinen Beitrag massiv verlinken. Die Möglichkeiten, SEOphonist zu werden, sind grenzenlos. Allerdings wettstreiten auch recht viele um die Krone des SEOphonisten. Den Contest zu gewinnen ist also nicht leicht.
Der Sponsor schreibt
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Dieser Wettbewerb ist ein Kampf um Ruhm und Ehre und bringt als Preis die Anerkennung seiner Mitstreiter sowie das Wissen, der Beste seiner Klasse zu sein, mit sich…
‚..
und hat damit auch Recht.
Den SEOphonisten SEO contest zu gewinnen heißt sich gegen alle anderen Teilnehmer, ob Amateur oder Profi, durchsetzen zu setzen können.
Für professionelle Suchmaschinenoptimierer hat so etwas aber auch einen geschäftlichen Wert. Immerhin optimieren sie Seiten für Kunden und Auftraggeber und es ist zu erwarten, dass man einen Optimierer bevorzugt, der Erfolge nachweisen kann.
Selbsternannte SEOs bieten gerne vollmundig ihre Dienste an, mit waghalsigen Versprechungen und Garantien, die gut klingen, aber objektiv gar nicht gegeben werden können. Kritisch ist es dann, wenn diese Möchtegern-Profis selbst keine führende Position in Suchmaschinen belegen und mit gängigen Suchbegriffen gar nicht gefunden werden können.
Es ist gefährlichen, diesen die eigenen Sites anzuvertrauen. Es ist also wichtig, die Spreu vom Weizen zu trennen.
Für Profis in meinen Augen eher das Sahnehäubchen ist der Gewinn des Preises für Amateure ggf. ein echter Ansporn, auch wenn ich Amateuren eher wenig Chancen einräume, zu dem Top-SEOphonisten zu werden und sich gegen die besten Suchmaschinenoptimierer durchzusetzen.
Gesponsert wird ein Apple iPhone 5s, welches in Deutschland derzeit noch nicht erhältlich ist.
iPhones dienten schon häufiger als Preis, doch ist das Telefon mit dem Apfel der ideale Gewinn für den Contest um die Krone als SEOphonist.